So, wir haben eine Entscheidung getroffen. Wir werden ab dem 30.07.16 für 3 1/2 Wochen über Kroatien und  Montenegro nach Albanien reisen. Danach müssen wir nochmal für 8 Wochen in Bielefeld verweilen, bevor es weiter gehen soll nach Marokko.

Der Oman muß also warten !!!!

Wir sind wie geplant am 30.07.2016 in Bielefeld gestartet. Kaum haben wir die A33 verlassen, geht das Handy. Unsere Freunde Udo und Kirsten sind dran und fragen: "Wo seid ihr ?". "Na auf der Autobahn" antworte ich. "Dann sind wir wohl hinter euch" kommt es prompt. Also fahren wir den nächsten Parkplatz an und trinken gemeinsam in unserem LKW gemütlich zusammen einen Kaffee. Dann trennen sich unsere Wege und wir machen uns weiter auf den Weg nach Albanien.

Unsere diversen unspektakulären Übernachtungsplätze möchte ich euch ersparen.

Am 31.07.2016 gegen 24:30 Uhr kommen wir auf einem unseren Lieblingszwischenstopps in Kroatien an. Hier kann man an einem tollen Fluß mit diversen kleinen Wasserfällen super entspannen von der langen Anreise. Das machen wir natürlich auch, bleiben also noch den nächsten Tag, schwimmen und relaxen, bevor es weitergeht.

Am 02.08.16 geht es weiter und unser nächster Stop war in Montenegro an einem wunderschönen Strand. Auch dieser Platz war uns von unserem letzten Albanientrip schon bekannt und wir müssen wieder mal feststellen, dass es auf einer weiten Anreise immer wieder von Vorteil ist, wenn man weiss, wo man einen guten Übernachtungsplatz findet oder aber auch einen guten Platz, um noch einen weiteren Tag dort zu verweilen. Mittlerweile habe ich jetzt auch als Navigationslegasthenikerin raus, wie ich auf der Navi die Koordinaten speichern kann. Also beim nächsten Mal wird es dann super einfach, die Plätze wieder zu finden.

 

Anschließend ging es weiter. Jetzt wollten wir aber auch endlich Albanien erreichen. Ich als Navigationslegasthenikerin habe es dann geschafft uns mit einem Umweg von mindestens 50 km (durch die Berge und über kleine Asphaltpisten) an die albanische Grenze zu bringen. Das hat uns mindestens einen halben Tag gekostet. Aber die Strecke war sehr schön !!!!!!!!

Die Grenzformalitäten waren relativ entspannt für albanische Verhältnisse. Aber mit einem deutschen Kennzeichen ist es ein gutes Reisen zur Zeit. Wir sind durch alle Grenzen problemlos durchgekommen.

Gelandet sind wir dann für eine weitere Nacht auf dem Campingplatz Lake Shkoda Resort am See gelegen. Dieser war uns natürlich auch schon bekannt aus unseren vorherigen Albanienreisen. Für mich ist dieser Platz ein wenig geschichtsträchtig, da ich dort beim letzten Albanientrip mit einem kaputten Steissbein zurecht kommen mußte. Der Platz ist aber wunderschön, liegt direkt am See und hat einen hohen Komfortstandard, was für albanische Campingplätze eher unüblich ist.

 

So, und ab jetzt wollten wir uns mal in unbekannte Regionen vor wagen.

Beim letzten Albanienurlaub wollten wir schon eine Fähre nehmen, die durch den wunderschönen Komanstausee den Drin entlang  fährt. Da war das Wetter jedoch so bescheiden, dass wir damals entschieden hatten, diese Fahrt zu verschieben. Und was noch viel besser ist, 2014 war die Fähre nur noch für den Personenverkehr zugelassen. Jetzt hat man den Betrieb auch wieder für Autos aufgenommen. Das hat uns natürlich schwer begeistert, also haben wir uns auf den Weg nach Koman gemacht, wo die Fähre Richtung Fierza abfährt.

Was wir nicht wußten ist, dass wir mit unserem Dicken (LKW) dafür durch einen 600 Meter langen Tunnel fahren mußten, der neben uns kein anderes Auto mehr vorbei lassen konnte. Der Tunnel lag unmittelbar vor der Ablegestelle. Die Ablegestelle hatte ungefähr eine Größe von ca. 15 x 20 Metern. Das wußten wir vorher natürlich nicht und sind munter in den Tunnel reingefahren. Ca. nach 400 Metern ging dann nix mehr. Der Albaner parkt auch in so einem Tunnel und wir mit dem Dicken kamen natürlich nicht dran vorbei. Also mußten wir den ganzen Tunnel rückwärts wieder zurück fahren. Abschüssig war der auch noch, so dass durch das viele Bemsen irgendwann die Luftdruckbremse versagte. Fast hätte es uns  in einer Kurve des Tunnels vor die Wand gesetzt.

Nach einer Übernachtung vor dem Tunnel bin ich dann zu Fuß durch den Tunnel, um zu checken, ob der jetzt für uns befahrbar ist. Wieder standen dort diverse Autos und blockierten für uns den Weg. Die Fähre kam an, es herrschte komplettes Chaos. Autos wurden per Hand einfach umgeschoben. Andere dabei angetickert. Aber letztendlich waren alle Autos drauf, nur unser stand noch mit Rainer startbereit vor dem Tunnel, da noch ein Auto den Tunnel blockierte. Da habe ich schnell einem netten älteren Albaner von der Fährcrew ein nettes, aber verzweifeltes Gesicht gezeigt und schwupps sorgte der dafür, das das Auto aus dem Tunnel verschwand. Ein schnelles Telefonat mit Rainer mit dem Inhalt: Go - Jetzt !!!! folgte und wir fuhren Happy auf die Fähre .

Traumhafte Tour !!! Ein absolutes Highlight !!!

Nach einer weiteren Zwischenübernachtung sind wir zum Feierabendverkehr durch Tirana in den Dajti Nationalpark gefahren. Dieser liegt oberhalb der Stadt und man kann es kaum glauben, man kann diesen Park auch mit einer Seilbahn erreichen. Für uns hiess das umgekehrt, wir konnten die Stadt mit der Seilbahn erreichen. Sorgen mußte man sich auch keine machen, die Seilbahn wurde von einem Österreicher gebaut. Gigantisch und irgendwie total irreal für Albanien. Der Park liegt über tausend Meter hoch und man hat von dort einen tollen Blick auf die Hauptstadt. Oben im Park hat man ein völliges Idyll . Pferde laufen hier einfach so rum, der Albaner stellt hier sehr interessante Schießbuden auf. Man kann hier frei stehen und hat Restaurants direkt in der Nähe. Also alles in allem ein toller Platz um hier einen weiteren Tag zu verweilen und von hier aus die Stadt zu besichtigen. Die Fahrt nach unten war auch sensationell. Für nur ca. 15 Euro hin und zurück (2 Personen und Lotta) wurden wir jeweils für 15 Minuten durch die Lüfte transportiert.

So, jetzt soll es weiter gehen, Richtung Ohridsee, aber auf die Mazedonische Seite. Wir werden also morgen am 10.08.2016 Albanien für eine kurze Zeit nochmal verlassen. Rainer will die Karre nochmal voll machen und in Mazedonien soll der Sprit angeblich deutlich billiger sein. Außerdem haben wir von anderen Reisenden gehört, dass es dort auch wunderschön sein soll. Sobald ich wieder internetfähig bin, werde ich euch weiter berichten.

Am 11.08.2016 ging es also wie geplant los´. Wir wollten diesmal allerdings einen anderen Weg fahren, da dieser Weg auf der Karte deutlich kürzer schien. Wir starteten also auf der gut asphaltierten SH 54 Richtung Albasan. Plötzlich jedoch östlich von Albasan bei einem kleinen Dorf war Ende Gelände. Große Fragezeichen taten sich nun auf, schließlich war auf der Karte die Straße doch eingezeichnet, aber nirgendswo konnten wir eine Weiterführung entdecken.

In dem kleinen Örtchen waren wir schnell die Show mit unserer Karre, da wir mehrfach auf der Suche nach dem Weg den Ort durchfahren mussten.

Schließlich fanden wir dort einen Albaner, der Englisch sprach und fragten nach dem Weg. Dieser erklärte uns dann, dass es eine Abkürzung wäre, allerdings müssten wir dafür einige Kilometer Piste fahren. Auch unsere Frage, ob wir mit dem großen LKW die Piste auch schaffen könnten, beantwortete dieser mit ja und erklärte uns, wie wir zum Einstieg der Piste gelangen konnten.

Also fuhren wir voller Optimismus weiter und tatsächlich war die Piste auch erst mal für diverse Kilometer groß genug für uns. Gefühlte Stunden später dann die Enttäuschung. Bei der nächsten Abzweigung, dachten wir es geht weiter auf einer "normalen" Straße, was sich jedoch als Irrtum herausstellen sollte. Die Piste ging weiter und wurde jeden Meter weiter enger und enger. Unser LKW büßte ordentliche Schrappen ein und schließlich mussten wir einsehen, dass hier kein Weiterkommen war. Also, hieß es für uns umdrehen und zwar bis zum Ausgangspunkt unserer Tour in Tirana.  Den Ohridsee (albanische Seite) erreichten wir somit erst spät am Abend und wir mussten den Mazedonienabstecher nochmal etwas verschieben. Auf dem Campingplatz Erlin haben wir dann noch einen Tag Pause eingelegt, bevor wir uns auf die mazedonische Seite gewagt haben.

Auch wenn wir auf dieser Tour viele Kilometer umsonst hingelegt haben, es war landschaftlich ein lohnenswerter Irrtum. 

 

Auf dem Campingplatz dann oh je, unsere Lotta hat sich ordentlich den Fuß aufgeritzt. Also war erst mal verarzten angesagt.

Am 13.08.2016 haben wir dann Albanien für kurze Zeit verlassen und uns auf die mazedonische Seite des Ohridsees aufgemacht. Nachdem wir die Grenzformalitäten relativ problemlos erledigen konnten (also hier wollte man das erste Mal auf unserer Tour einen Blick ins Innere unseres Autos werfen, weil der Grenzbeamte kaum glauben wollte, dass es sich hier um einen Camper handelt), ging es zur nächsten Tankstelle. Alle Tanks wurden bis zum Rand neu gefüllt und dann ging es erst mal in das unter Weltkulturerbe stehende Städtchen Ohrid. Ein wirklich tolles Städtchen, quirlig und lebendig mit tollen Kirchbauten und direkt am Ohridsee gelegen.

Nach einem ausgiebigen Stadtbummel sind wir dann weiter an die Südseite des Sees gefahren und haben uns für eine weitere Nacht auf einen schön gelegenen Campingplatz mit viel Patina (sprich sehr rott) begeben.

Das sind solche Momente, in denen man sehr dankbar ist, seine eigene Toilette dabei zu haben.

Von hier aus sollte es weiter gehen an den nah gelegenen Prespasee. Aber wie leider so oft, standen wir bei der Abzweigung in die Berge vor dem Schild: gesperrt für 3,5 Tonnen . Also hieß es mal wieder um planen.

Somit ging es schon jetzt wieder zurück nach Albanien zu unserem Campingplatz Skoda Lake, von wo aus wir nach einer Nacht die Heimreise angetreten sind.

Für den nächsten Stop auf unserer Rückreise haben wir uns wieder den Platz in Montenegro am Stand rausgesucht. Eigentlich auch nicht mehr so erwähnenswert, da wir ja auch diesen Platz schon auf der Hinreise gewählt und beschrieben hatten. Aber dann passierte etwas ganz tolles. Wir sahen doch tatsächlich Negro, der Hund der uns schon in unserem Urlaub vor 2 Jahren (damals allerdings noch Welpe) ordentlich in die Füße gezwickt hatte. Negro und Lotta haben sich doch tatsächlich wieder erkannt und begrüßten sich wie alte Freunde.

Wir waren einfach nur happy, weil wir damals befürchteten, Negro würde dort nicht lange überleben.

Aber Negro hat jetzt ein Halsband um (er hat also ein Zuhause gefunden) und ist wohlernährt.

Negro als Welpe 2014

Negro 2016

So, jetzt beende ich diesen Reisebericht, da es eigentlich nichts Neues mehr zu berichten gibt.

Wir sind nochmal für 2 Tage an unserem Flußplatz in Kroatien geblieben und haben uns dann langsam (mit unglaublich vielen nervigen Staus) Richtung Heimat bewegt.