Ab in die Westsahara!

 

Wir sind von Tan Tan aus der N1 gefolgt, immer an der Küste lang bis Tarfaya.

 

Ein nettes Städtchen, wo wir direkt an der Strandpromenade stehen konnten. In Tarfaya wird gerade mit Hochdruck der Hafen ausgebaut und noch im März soll es dann angeblich soweit sein. Eine Fährverbindung zu den Kanaren soll den Ort touristisch aufwerten. Laut eines Einheimischen aber wohl doch nicht nach Fuerteventura (wie erst geplant), sondern nach Gran Canaria. Mal schaun, ob, wann und wohin die Fähre zukünftig ihren Betrieb aufnimmt.

 

Nach 2 Nächten ging es dann über die kleine Küstenstraße weiter nach Laayoune. Dort finden wir in Foum el Qued (Vorort von Laayoune) am Gouverneurspalast  den einzigen Stellplatz für Wohnmos, wo wir für 40 Dirham die Nacht stehen können.  Wir sind bis auf einen französischen Camper wieder mal ganz alleine. Alles hat einen etwas modrigen und rotten Charme, um uns herum ist alles verlassen und gleicht einer Geisterstadt, aber irgendwie gefällt es uns hier. Von den Franzosen erfahren wir, dass es hier im Dezember ein heftiges Unwetter gegeben hat. Der Fluss ist über das Ufer getreten, hat Straßen zum Teil weggespült und der Stellplatz wurde evakuiert. Spätestens jetzt wurde uns klar, warum wir diesen Platz so schlecht finden konnten. Die in unserer Karte verzeichnete Zugangsstraße am Meer entlang, gibt es nicht mehr.

 

Ab Laayoune wollten wir aber dann doch nicht mehr weiter rein in die Westsahara. Dakhla ist noch 500 km weit entfernt und die Gegend durch die wir bis hier runter gefahren sind ist eher weniger spannend. Also nutzen wir lediglich noch die Gunst der Stunde, dass es in der Westsahara etwas moderatere Spritpreise gibt, tanken das Auto randvoll und machen uns wieder auf den Weg zurück ins richtige Marokko.

                                   

        Wir stoppen kurz am Lac Naila

 

                                              und an diesem gigantischen Loch!

bevor wir uns kurz vor Tan Tan am Meer niederlassen.

 

Unser nächstes Ziel: Von Tan Tan zum Fort Bou Jerif, 170 km Piste und davon 40 km über den Strand des Plage Blanche.

Zunächst führte diese Route uns über eine Piste zum Cap Draa. Diesmal auf die andere Seite der Draa Mündung. 

Weiter ging es oberhalb der Steilküste vorbei an etlichen Fischerhütten und mit tollen Ausblicken auf das Meer. Nach ca. 80 km ab Tourbeginn erreichten wir den Einstieg zum Plage Blanche. Die Abfahrt zum Strand war atemberaubend.

 

Jetzt wurde es spannend. Den Strand kann man nur bei Ebbe befahren, kommt die Flut muss man sofort ausweichen in die rechts liegenden kleinen Sanddünen. Für ca. 30 km gibt es keine Möglichkeit vom Strand weg zu kommen.

 

Also erst mal Luft aus den Reifen lassen und rein ins Abenteuer.

 

Während wir uns mit den Reifen beschäftigten, kommt ein Fischer vorbei und verkauft uns zwei große frische Fische. Ansonsten ist hier weit und breit kein Mensch zu sehen. Es ist schon spät und wir beschließen an diesem Tag nur noch ein paar km den Strand zu fahren und uns dann für die Nacht in die kleinen Dünen zu schlagen. Nun ja, hätten wir da gewusst, dass nicht nur die Flut das Auto versenken kann, sondern auch der Dünensand gekoppelt mit starkem Wind, wären wir wohl weiter gefahren.

 

Nichtsahnend und dem Wind trotzend, grillen wir unseren ersten Fisch und alles schien perfekt. Die Nacht allerdings belehrte uns eines Besseren.

 

Der Wind höhlte immer wieder Löcher in die Düne, auf der wir standen. Der LKW sackte kontinuierlich in regelmäßigen Abständen ab und Rainer musste mitten in der Nacht raus, um den LKW neu zu richten. An Schlaf war kaum zu denken, aber weiter fahren ging ja auch nicht, dann hätte sich die Flut das Auto geholt. Am nächsten Morgen hatten wir dann wieder ordentlich Schieflage, konnten unser Groschengrab aber dann doch relativ problemlos bergen.

 

Habe leider vergessen, ein Foto zu machen.

 

Wieder was gelernt: Campe nie auf den Dünen bei starkem Wind !!!

 

Wir fahren also den Strand weiter und erreichen nach ca. 30 km ohne Probleme den ersten Strandausstiegspunkt. Hier stehen zu dieser Jahreszeit  laut Reiseführer an einer kleinen Steilkante etliche Wohnmobile, da man diesen Platz auch bequem auf einer Teerstraße erreichen kann.

 

Aber wo sind sie alle geblieben? Außer 2 belgischen Camperfahrzeugen ist hier nix los!! Na, uns passte es gut in den Kram und wir gesellten uns für eine Nacht dazu.

 

Am nächsten Tag hieß es dann: weiter geht’s. Also zurück auf den Strand für weitere 12 km. Im letzten Strandabschnitt wurde es dann nochmal etwas kritisch. Das Wasser rückte sehr nahe und unser Groschengrab drohte kurzfristig doch noch stecken zu bleiben. Mit letzter Kraft schafft er die letzten Meter bis zur steilen Auffahrt hoch auf die Steilküste.

 

Es folgte nun der für uns schönste Abschnitt der Tour. Die Piste führte weiter mit diversen schmalen steilen Auf und Abfahrten, teils über viele Felsen und Steine mit vielen Gräben und Auswaschungen. Wieder mal sind wir begeistert, was so ein Auto alles bewältigen kann.

 

Nach 188 km erreichen wir das Ende unserer Tour. Fort Bou Jerif (das Schlangenparadies), wo wir ja schon mal vor ca. 2 Wochen gelandet waren.

 

Diesmal allerdings waren wir ganz alleine und es war weiterhin stürmisch und kalt. Somit zogen wir schon am nächsten Tag weiter nach Guelmim mit folgendem Programmpunkten: Einkaufen, Auto waschen lassen und den Wassertank auffüllen. Und da es danach schon wieder auf den Abend zu steuerte, entschieden wir uns dazu nochmal der heißen Quelle einen Kurzbesuch abzustatten.

 

Und auch hier war es nicht wie das letzte Mal. Wir waren alleine und es war mittlerweile nicht nur windig und kalt, sondern arschkalt. Wir waren froh, dass wir dicke Socken und dicke Wollmützen mit im Gepäck haben.

 

Aber wir machten das Beste daraus und nutzten die Einsamkeit für ein ausgiebiges Bad in der 42 Grad heißen Quelle.

 

Aufgrund der Wetterlage ging es dann schon am nächsten Tag weiter Richtung Norden nochmal zu den blauen Steinen nach Tafraoute. Da machen wir jetzt ein bisschen Pause, bei maximal 17 Grad/ Nachts 1 Grad und Lotta bekommt nun wohl doch nochmal ihr schickes Schlafkleid an. Nun ja, aber wenigstens hat der kalte Wind deutlich nachgelassen und die Meteorologen versprechen, dass in ein paar Tagen die Temperaturen wieder deutlich steigen sollen.

 

 

Und hier kommen jetzt noch ein paar Fotos von der Tour