(Aus dem Irgendwo zum Camping Zerhoun Bellevue und weiter über Quezzane und Zoumi nach Chefchaouen und last not least nach Tanger med zum Fähhafen)

 

 

 

Irgendwo

Wir fahren am 22.02.2019 weiter. Unser nächstes Ziel ist der Camping Zerhoun Bellevue, wo wir mit Monica und Yves aus der Schweiz verabredet sind. Und treffen dort außerdem noch?!: Jörg, Anja und Rudi. Bei der Begrüßung erleben wir dann Lotta in höchster Manier. Ohne Vorwarnung geht sie auf die kleine Stella los. Die wusste gar nicht, wie ihr geschah und wir auch nicht. Unsere alte Dame greift einen kleinen Hund an? Stella ist Gott sei Dank nichts passiert, bis auf ein paar Haare, die sie lassen musste. Wir verbringen dort gemeinsam 3 Tage und das ohne weitere Zwischenfälle.

Am 26.02.2019 ging es für uns dann weiter Richtung Chefchaouen, wo wir die letzten Tage in Marokko verbringen wollen. Monica und Yves bleiben noch, wollen aber auch 2 Tage später in Chefchaouen sein. Anja und Jörg machen sich ebenfalls auf den Weg, sie wollen in den nächsten Tagen nach Spanien übersetzen.

Wir statten noch Meknes einen Kurzbesuch ab, bevor wir auf der N13 Kurs Richtung Ouezzane nehmen.

Kurz vor Ouezzane halten wir für eine Zwischenübernachtung an einem kleinen See und  werden prompt weggeschickt!!

Ein paar Kilometer zurück hatten wir ein Hotel /Camping gesehen, den wir nun notgedrungen ansteuern mussten. Für Camper gab es nicht sehr viele Stellmöglichkeiten und 2 weitere Franzosenautos fanden nur noch Platz auf dem Poolgelände.

Sowas gibt es wohl auch nur in Marokko!

Der Camping bietet nicht gerade eine Traumlage, so dass wir am nächsten Tag straight weiter fahren. Unterwegs kaufen wir noch 10 Liter Olivenöl für 3 € pro Liter in einer Fabrik und kommen noch am selben Tag am Camping Azilah in Chefchaouen an. Dieser ist rappelvoll, wir finden aber noch ein kleines lichtes Plätzchen oberhalb des Platzes, fern ab vom Trubel.

Am nächsten Tag ist große Wäsche angesagt und am 01.03.2019 stoßen auch Monica und Yves mit Stelle und Mia dazu. Gemeinsam statten wir am nächsten Tag der bezaubernden, blauen Stadt einen Besuch ab. Abends bekochen uns die Beiden mit einem hervorragenden Linsen-Spaghettigericht.

Am 03.03.2019 ist dann unser trauriger Moment gekommen. Wir müssen nach Tanger med zum Fährhafen. Unsere Zeit in Marokko ist vorbei. Die 90 Tage Aufenthaltserlaubnis endet am 04.03.2019.

Wir nehmen den direkten Weg und erreichen Tanger med am späten Nachmittag. Wir  stellen uns für die Nacht direkt vor dem Check in auf den großen bewachten Parkplatz, da wir am nächsten Morgen die 9 Uhr Fähre nehmen wollen.

Abends haben wir dann noch großes Kino. Es wimmelte nur so von alten R4’s, die in den Hafen einlaufen. Wir googlen und finden heraus, dass es sich hier um Teilnehmer der 4L Trophy Rallye handelt. Die 6000 km lange 4L Trophy Wüstenrallye beginnt in Paris und endet in Marrakesch. Zu dieser Rallye sind ausschließlich Fahrzeuge vom Typ Renault zugelassen. Teilnehmen dürfen nur Studenten bis 28 Jahre und jeder Teilnehmer muss mindestens 50 kg Bildungsmaterialen für Schulkinder oder medizinisches Equipment für benachteiligte Kinder in Marokko mit sich führen. Eine Wohltätigkeitsrallye der besonderen Art. 2018 nahmen 2900 Studenten daran teil mit rund 1500 Renault 4.

Seit 22 Jahren wird diese Rallye durchgeführt, bei der sich die kleinen Franzosenautos tapfer durch hohe Wüstendünen und schroffe Schotterpisten kämpfen. Dabei geht es nicht um Schnelligkeit, sondern um die Kunst des Navigierens (also mich könnte da man wohl nicht wirklich gebrauchen) und bleibt einer stecken unterstützen sich die Teams gegenseitig.  

Eine tolle Idee, entwickelt von dem Franzosen Jean-Jacques Rey im Jahr 1996. Die erste Auflage startete dann im Februar 1998 mit der noch sehr überschaubaren Teilnehmerzahl von fünf Teams.

(Von Tanger med mit der Fähre nach Algeciras, weiter nach Tarifa, Cadiz, El Puerto de Santa Maria an den Embalse de Guadalcacin)

Am nächsten Morgen, der Wecker klingelt um 06:30 Uhr, da man mindestens 2 Stunden vorher einchecken soll. Ich mache mich schlaftrunken auf zum Ticket Schalter unserer Fährgesellschaft AML, um die Boardingkarten zu holen und kriege die Auskunft: Das Schiff fährt nicht, ich soll um 11:00 Uhr nochmal kommen, dann könnte ich für die nächste Fähre um 14:00 Uhr einchecken. Zwei Stunden später heißt es dann: 12:00 Uhr einchecken, die Fähre fährt um 14:30 Uhr. Um 12:00 Uhr ist dann auch der Schalter besetzt, wir können einchecken. Relativ schnell werden die Grenz und Zollformalitäten erledigt und das Groschengrab auf Herz und Nieren durch gescannt. Und dann heißt es warten, warten warten. Wir verlassen den marokkanischen Hafen erst gegen 17:45 Uhr. Die Fährgesellschaft können wir definitiv nicht empfehlen!!!

Völlig fertig von der elenden Warterei erreichen wir gegen 19:00 Uhr den Hafen von Algeciras. Hier geht dann alles sehr schnell, wir können als eine der ersten das Schiff verlassen und ohne große Grenzformalitäten das Hafengelände verlassen. Gezielt verlassen wir noch am gleichen Abend Algeciras und nehmen die Küstenstraße nach Tarifa. Dort kennen wir einen guten Platz im Ort, keine 20m vom Strand entfernt.

Am nächsten Tag (es ist der 05.04.2019), heißt es dann mal wieder Wäsche waschen, eine Körperdusche nehmen und beim Tierarzt Medikamente für Lotta organisieren. Am Nachmittag tummeln wir uns, wieder bei herrlichem Sonnenschein, für ein paar Stunden am Strand. Europa hat uns wieder. Marokko ist plötzlich schon wieder ganz weit weg!

Am nächsten Morgen ist es (wie bei Wetter online angekündigt) stürmisch und regnerisch. Also ein guter Tag, um weiter nach Cadiz zu fahren. Wir wollen shoppen. Unsere Jeans haben das zeitliche gesegnet und wir brauchen dringend Ersatz. Cadiz bei schlechtem Wetter, keine so gute Idee. Kein wuseliges Treiben in den Straßen, wie 3 Monate zuvor. Die Shopping Tour erfolglos. Die Geschäfte hauen uns nicht vom Hocker. Also fahren wir mit leeren Händen schon 3 Stunden später ein paar Kilometer weiter an den Strand von El Puerto de Santa Maria. Das Wetter beruhigt sich gen Abend, ich habe keine Lust zu kochen und wir entscheiden auszugehen und uns mit einem leckeren Fischgericht zu belohnen in einem von uns zuvor priorisierten Lokal.  Dort hieß es dann, die Küche ist ab 17:00 Uhr geschlossen. Also rein ins nächste Restaurant, eine Pizzeria. Dort haben wir, man sollte es nicht glauben, ein „Luxus“ Essen auf Plastiktellern serviert bekommen. Also Luxus war nur der Preis!! Spanien lässt grüßen!

Hier kommt der Beweis!

Heute ist der 07.03.2019. Wir sind nochmal an den Embalse de Guadalcacin gefahren (liebe Marion, lieber Jürgen, wir stehen auf eurem alten Platz. Ist wieder mal super, wir sind ganz alleine! Obwohl wir euch gerne wieder dabei gehabt hätten!).

Unsere weitere Planung:

Der Plaza de Espana in Sevilla und danach Indisch Essen gehen in Tavira. Jörg und Anja warten dort schon auf uns!

Und was ist sonst noch so passiert?:

On the way haben wir einen Carrefour angefahren, der in einem Shopping Center liegt.

Ergebnis: 2 neue Jeans und einen kleinen Rucksack für mich und 1 Jeans + 2 T-Shirts für Rainer!