Am 11.01.2017  ging es dann weiter. Ca. 20 km vor Taroudannt (das Städtchen stand auch noch auf unserem Plan) erreichten wir die Ökofarm „Le Jardin de la Koudya“. Hier hat sich eine Deutsche ein kleines Paradies erschaffen, in dem auch Camper herzlich willkommen sind. Hier blieben wir 2 Nächte und genossen die wunderschöne Plantage mit Palmen und Mandarinenbäumen.

Eine Waschmaschine gab es auch, so dass wir die Gunst der Stunde nutzten und erst mal wieder einen Großwaschtag einlegten.

 

Am 2. Tag bekamen wir dann direkte Nachbarn, ein Schweizer Ehepaar (mit einem noch größeren LKW wie unserer) und dessen befreundetes Deutsch-Litauisches Pärchen.

 

Die hatten sich im letzten Jahr  bei einer großen geführten Omanreise kennen gelernt. Da hatten wir natürlich gleich reichlich Gesprächsstoff und es kam bei uns gleich ein klein bisschen Wehmut auf, schließlich sollte das ja unser eigentliches Ziel in diesem Jahr sein.

 

 

Am 13.01.2017 machten wir uns schließlich auf um das Städtchen Taroudannt zu erkunden. Auf dem Weg dorthin fanden wir dieses tolle Fotomotiv.

 

Taroudannt ist fast vollständig von einer mächtigen Lehmmauer umgeben und ist trotz berberischen Ursprungs stark arabisch geprägt. Wir fanden unseren Stellplatz direkt an der Mauer, in der Nähe des bekannten Hotels Palais Salem. Für nur umgerechnet 2 € die Nacht durften wir dort stehen bleiben und wurden vom Parkwächter liebevoll bewacht.

Die Stadt hat uns so gut gefallen, dass wir ganze 4 Nächte dort geblieben sind.

Am 2.Tag in Taroudannt unternahmen wir eine Kutschfahrt. Lotta durfte auch mit und hatte sichtlich Spaß mal gefahren zu werden. Bei den Einheimischen waren wir damit natürlich die Show schlechthin. Es ging einmal rund um die Stadt, in eine Gerberei (wo ich gleich meine nächsten Schuhe gekauft habe) und in ein Lädchen, in dem Arganienöl für sämtliche Zipperleins und Gewürze angeboten wurden. Außerdem fuhren wir noch zu den Souks, die zu den schönsten und lebendigsten in Marokko zählen.

Am 3.Tag machte uns der Parkwächter darauf aufmerksam dass gerade der große Sonntagsmarkt stattfindet, zu dem die Bevölkerung aus dem ganzen Sous-Gebiet zusammen trifft. Also war der nächste Programmpunkt schon mal gesetzt.

 

Dieser Markt ist kaum zu übertreffen. Schrill, bunt und ein unglaubliches Gewusel von Menschen, Tieren, Klamotten, Ramsch und  Obst-Gemüse und Gewürzständen. Wir waren schwer beeindruckt von dieser malerischen Kulisse.

 

Am darauffolgenden Tag gesellten sich dann unsere Nachbarn von der Ökofarm zu uns und wir verabredeten, am Abend gemeinsam im Städtchen Essen zu gehen. Ihr seht, an Sozialkontakten fehlt es uns wahrlich nicht. Wir hatten einen richtig netten Abend und tauschten natürlich auch gleich unsere Kontaktdaten miteinander aus.

 

Tagsüber haben wir uns dann auf eigene Faust nochmal in die Souks und in das Herz der Medina, die belebten Plätze El Alouine und Talmoklate mit ihren hübschen Cafes begeben. Bei 22 Grad und Sonne haben wir uns aus einem Cafe heraus das Treiben angeschaut. Ein Märchenerzähler unterhielt die Marokkaner, Rainer ließ sich seine Sandalen putzen und ich machte eigentlich nur ein Foto nach dem anderen.

 

In diese Stadt werden wir bestimmt nochmal zurückkehren. Aber 4 Nächte an dem doch etwas lauten Stellplatz war dann erst mal genug und so ging es am 17.01.2017  weiter ins Paradise Valley.

 

In den 1970er Jahren wurde das Tal von den Hippies so benannt. Ein Tal, das diesen Namen wirklich verdient hat. Wir unternahmen von unserem kleinen und sehr einfachen, aber wunderschön gelegenen Stellplatz eine kleine Wanderung hinein ins Tal. Mittlerweile ein beliebtes Ausflugsziel und nicht mehr so einsam, wie Rainer es noch zu seinen Hippie Zeiten in Erinnerung hatte. Aber trotzdem ist ein Besuch dorthin mehr als lohnenswert.

 

Jetzt aber wollten wir endlich mal wieder ans Meer und somit verabschiedeten wir uns nach 2 sehr ruhigen Nächten von dem Tal und steuerten unser nächstes Ziel das Cap Tafelney an. Unterwegs, war dann die Freude groß. Uns kam ein blauer uns gut bekannter Bulli entgegen. Lena und David, waren gerade mit Lenas Mama auf den Weg ins Paradies. Also erst mal anhalten, schnacken und die nächsten Reiseziele miteinander austauschen. Auch die beiden wollen, sobald Lenas Mama wieder im Flieger sitzt Richtung Essaouira weiter fahren. Es besteht also eine große Wahrscheinlichkeit dass wir uns dort wieder treffen.


Am Cap Tafelney angekommen sind wir im ersten Moment etwas geschockt. Eine wunderschöne Bucht, mit kleinen Fischerhäusern und blauen Booten, aber rundherum extrem vermüllt. Lediglich Fischer leben und fischen hier und es sind kaum Touristen zu sehen. Dafür umso mehr Esel, Kühe, Schafe, Hunde und Katzen, die hier ein unbeschwertes freies Leben (allerdings im Müll) führen können. Schade, hier könnte man echt was draus zaubern. Man müsste die Fischerhäuser nur mit etwas Farbe aufhübschen und ein Müllentsorgungstrupp entsenden.

Bei unserem Spaziergang am nächsten Tag kommt es ganz unerwartet für uns zu einem Zwischenfall. Ein kleiner Esel greift heimtückisch  Lotta an, schmeißt sie auf den Rücken und will sich gerade umdrehen, um ihr mit den Hufen einen Tritt zu verpassen. Rainer brüllt und geht auf den Esel los, der sich dann Gott sei Dank  auch schnell verdünnisiert hat.

 

Puh, das hätte ins Auge gehen können.

 

Lotta ist seitdem natürlich kein Eselfreund mehr und geht diesen jetzt weiträumig aus dem Weg.

 

 

 

 

Das ist der aggressive  MonsterEsel.

Hat vielleicht ein Problem damit, dass er so klein geraten ist ?!.

Wir haben eigentlich immer lecker gegessen, aber jetzt muss mal was anderes her, als Gemüse mit Kartoffeln, Nudeln oder Reis oder Marokkos typischen Tajinegerichten. Mehr gibt das Angebot in den kleinen Läden oder in den kleinen Restaurants nicht her und der letzte Besuch im Marjane oder Carrefour Supermarkt ist schon etwas her und die europäischen Lebensmittel (die man nur dort bekommt) sind längst aufgebraucht.

Also soll es endlich mal Fisch geben. Wir sind ja schließlich auch am Meer.

Wir bekommen ein einfaches, aber richtig leckeres Essen in einer der Fischertaverne. Frischen, gegrillten Fisch mit Salat und reichlich Brot für insgesamt 13 €. Da kann man wirklich nicht meckern und somit lassen wir uns dort am nächsten Abend nochmal kulinarisch verwöhnen.

So, wir sind jetzt fast 3 Monate unterwegs und wollen immer noch weiter!

Also ab nach Essaouira.  In den nächsten 3 Wochen werden wir uns auf jeden Fall noch in dieser Gegend aufhalten, denn wir bekommen Besuch.

Anfang Februar landet Rainers Tochter Zarah mit ihrer Freundin Maria in Marrakesch. Die Beiden werden uns 11 Tage lang begleiten.

Dann machen wir zu viert Marokko unsicher !!!

Wir freuen uns tierisch auf die beiden. Und da uns das Kräutersalz und die Gefrierbeutel ausgegangen sind und uns passende Gasschläuche und Gasanschlüsse fehlen, ist das zudem auch noch sehr praktisch.

Und danach, wenn die beiden wieder im Flieger Richtung Deutschland sitzen, geht es voraussichtlich ab in die Westsahara.