Wir hatten ein tolles Sylvester, mal ganz ohne Ballerei und Feuerwerk, dafür mit einem kleinen Lagerfeuer und in internationaler Gesellschaft

 

(2 Spanierinnen, 2 Marokkaner, dem Schweizer Hans Peter und Corinna und Andreas aus Bad Driburg und Höxter).

 

Neujahr trieb es uns dann aber auch schon weiter nach Mhamid (zum Ausgangspunkt unserer nächsten off Road Tour).  Andreas und Corinna und ihr Dobermann Lennox schließen sich uns an. Da sie weder Sandbleche noch Schaufeln dabei hatten, hätten sie ohne uns diese Tour nicht gemacht.

 

Vorher ging es dann aber noch mal rein ins Städtchen, um uns nochmal ordentlich mit Lebensmitteln einzudecken und um beide Autos zu betanken und noch mal abschmieren zu lassen.

 

Für die erste Übernachtung haben wir wieder einen tollen Platz gefunden und zu Rainers großer Freude, lag dort viel Feuerholz in der Umgebung rum. Also wurde am nächsten Morgen erst mal ordentlich Holz gesammelt, für das nächste Lagerfeuer (Rainers neues Hobby).

 

Und dann starteten wir die Tour von Mhamid nach Forum Zguid.

 

149 km lang und davon 143 km Piste, inklusive einer langen Sandpiste entlang des Erg Chegaga.

 

Relativ zügig erreichten wir auch schon die erste Dünenlandschaft und prompt steckte Team Orange im Sand fest. Andreas hatte die Luft nicht aus den Reifen gelassen und sich ordentlich eingebuddelt. 2 Stunden dauerte die Befreiungsaktion und es kamen sowohl die Schaufeln, als auch die Sandbleche zum Einsatz.

 

Auch diese Tour war landschaftlich wieder traumhaft schön, was ihr hoffentlich anhand der Fotos erkennen könnt.

 

Auf der Hälfte der Tour mussten wir die riesige Schwemmtonebene des Lac Iriki befahren. Ganz selten hat dieser See überhaupt Wasser, aber auch die Fahrt auf einem ausgetrockneten See ist nicht ohne. Die Oberfläche kann an einigen Stellen trotzdem weich und feucht sein (was man an den dunklen Stellen erkennt) und das Auto kann tief in den Salzsumpf einbrechen. Und dann kriegst du einen LKW nicht mehr so einfach geborgen. Wenn wir vorher gewusst hätten, dass der See eigentlich weiß ist und nicht grau wie bei uns, hätten wir die Überquerung sicherlich nicht so stressfrei erlebt. Es musste dort also kurz vorher richtig geregnet haben.

 

Aber alles ist gut gegangen. Wir haben beide LKW’s heile über den See gekriegt.

 

Wir fahren weiter und entdecken am Wegesrand mitten in der Pampa 2 Nomadenmädchen mutterseelen allein. Sie verkaufen kleine selbst gemachte Wollkamele. Wir halten an und kaufen ihnen jeweils ein Kamel ab. Ich denke natürlich sofort, bei uns in Deutschland wäre jetzt sofort das Jugendamt aktiv geworden, aber hier ist das halt normal. Jeder muss etwas zum Familieneinkommen beitragen. Andreas schenkt den Beiden noch 2 Decken (denn nachts ist es hier bitterkalt) und wir stecken ihnen noch Orangen und Mandarinen zu.

 

Die letzten 20 km der Tour waren dann aber doch noch ziemlich nervig. 20 km Wellblechpiste kann einen schon mal um den Verstand bringen. Aber man kann sich dafür die Rüttelplatte im teuren Fitnessstudio sparen.  

 

Nach 3 Tagen haben wir dann Foum Zguid erreicht, allerdings nicht bevor sich Team Orange noch ein zweites Mal so richtig schön im Sand einbuddelt. Hier hieß es dann wieder Luft auf die Reifen pumpen und es dauerte auch keine 5 Sekunden, bis sich 2 kleine Jungs neugierig an die LKW’s heran wagten. Andreas verschenkt noch einen Fußball und wir unsere letzten Orangen an die Jungs, bevor sich unsere Wege trennen. Corinna und Andreas müssen weiter nach Agadir, von wo aus Corinna nach Hause fliegt. Es hat Spaß gemacht mit den beiden und da wir ja praktisch Nachbarn sind, werden wir uns nach unserer Rückkehr bestimmt nochmal treffen.

 

Für uns geht es also jetzt wieder alleine weiter. Wir wollen nach Tafraout zu den blauen Steinen und uns dort nochmal mit Lena und David treffen.

 

Wir entscheiden uns ein Teil der Strecke nochmal Piste zu fahren. Vorher tauchen wir jedoch noch ein bisschen in dem Städtchen Tata ein und treffen dort zufällig Hans Peter vom Campingplatz in Zagora wieder. Hans Peter ist in Begleitung von 2 Schweizern (die nur französisch sprechen) unterwegs und sie wollen die gleiche Tour fahren. Somit war klar,  wir fahren zusammen.

 

 

 

Auf dem Weg nach Tata

Diese Piste war der Hammer. Besser wie hier manch geteerte Straße und somit kommen wir schnell voran. Doch plötzlich blockieren kleine Steinchen den Weg. Meistens ein Zeichen dafür, dass ein Streckenabschnitt nicht mehr befahrbar ist.  Hans Peter fährt mit seinem Land Rover vor und kundschaftet die Lage aus. Er kommt zurück und erklärt uns, dass ein Stück weiter bei einem Flußbett die Piste abgebrochen ist. Für die kleinen Fahrzeuge kein Problem, man kann sich an der Seite auf einem ganz schmalen Streifen daran vorbei schlängeln. Aber schafft unser Dicker das auch? Rainer ist mutig, aber ich entscheide mich dazu lieber auszusteigen und das Ganze mit sicherem Abstand und mit meiner Kamera bewaffnet zu beobachten. Die Kabine biegt und verschränkt sich beängstigend und der Angstschweiß läuft mir aus allen Poren. 

 

Ich hätte euch gerne das Video dazu präentiert, aber ich weiss leider nicht wie das auf dieser Seite funktioniert.

Rainer und das Groschengrab haben es aber unbeschadet überstanden und am frühen Abend erreichen wir die blauen Steine. Irgend so ein belgischer Künstler hat 1984 sich hier verewigt und hier die Felsen angepinselt.  Naja, wer es braucht!  

Juhuu, es hat doch noch geklappt mit dem Video !!!!!!!

Aber die Landschaft ist schön und wir beschließen am nächsten Tag nach Tafraout reinzufahren, Lena und David zu kontaktieren und hierhin mit den beiden zurück zu kehren, um 2 Tage zu entspannen, bevor es weiter Richtung Agadir geht.

 

 

 

 

       

    Lena am Feuer

 

 

 

Meine neuen Schuhe aus Tafraout

Die 2 Tage mit den Beiden waren toll, und wir haben uns versprochen uns auf jeden Fall nochmal wieder zu treffen, wenn nicht hier dann in Bielefeld!

 

Aber für uns ging es dann auch weiter nach Agadir, wo wir uns um ein paar Dinge kümmern müssen. Zum Beispiel mal wieder ordentlich Käse kaufen im Carrefour (das gibt es nämlich nur in den größeren Städten).

 

Wir haben uns im Paradis Nomade einquartiert. Ein kleiner Platz (im Inland und ca. 15 km von Agadir entfernt). Das war auch eine gute Entscheidung, wir erfuhren von dem dort von einem niederländischen Camper, dass die Plätze an den Stränden von Agadir hoffnungslos überfüllt sind mit französischen Rentnern. Hier im Paradis Nomade stehen wir nämlich nur zu zweit.

 

Wie und wann es weiter geht haben wir noch nicht geplant. Auf jeden Fall werden wir von hier aus noch ein paar Tage die Küste bereisen.